Übergewicht

Übergewicht und krankhaftes Übergewicht (Adipositas) kommen weltweit zunehmend häufig vor. In Deutschland sind zur Zeit etwa 2/3 der Männer und die Hälfte der Frauen übergewichtig oder adipös (1). Dabei steigt der relative Anteil der übergewichtigen Menschen mit dem Alter an. Dennoch nimmt auch die Zahl der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen deutlich zu.

Die Einteilung in Unter-, Normal- oder Übergewicht kann mit dem sogenannten Body Mass Index (BMI) erfolgen. Dieser wird errechnet, indem man das Körpergewicht durch die Körpergröße im Quadrat teilt:

Körpergewicht [kg]
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Körpergröße [m] x Körpergröße [m]

Als Normalgewicht gilt ein BMI von 18,5 bis 24,9, als Übergwicht ein Wert von 25 oder höher. Ab einem BMI von 30 spricht man von krankhaftem Übergewicht oder Adipositas.
Da der BMI nicht zwischen Fett- und Muskelmasse differenzieren kann, können durch diese Methode gut trainierte Menschen mit hohem Muskelanteil fälschlicherweise als übergewichtig klassifiziert werden.

Wichtig hinsichtlich des Gesundheitsrisikos ist aber auch die Fettverteilung. So ist eine Vermehrung des sogenannten viszeralen Fettes im Bauchbereich (sog. "Apfelform", im Gegensatz zur "Birnenform" mit Fettvermehrung vor allem im Bereich von Hüften und Oberschenkeln) mit einem erhöhtem Risiko z.B. für Herz-Kreislauferkrankungen und Zuckerkrankhheit (Diabetes mellitus) verbunden. Die Fettverteilung kann durch Messung des Taillenumfangs abgeschätzt werden. Dabei gilt ein Taillenumfang von mehr als 80 cm bei Frauen und mehr als 94 cm bei Männern als riskant. Der Taillenumfang steigt mit dem Alter an. Während im Alter von 18-19 Jahren nur etwa 15% der Männer und Frauen einen Taillenumfang über 94 bzw. 80 cm aufweisen, steigt der Anteil bis zum Alter von 70-80 Jahren auf etwa 80% (1).

Krankhaftes Übergewicht ist mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden.
So ist Adipositas eines der Elemente des sogenannten "Metabolischen Syndroms", der Kombination von Bluthochdruck, gestörtem Zuckerstoffwechsel, gestörtem Fettstoffwechsel und vermehrtem Bauchumfang. Dieses Krankheitsbild führt zu einem deutlich erhöhten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

Auch ist Übergewicht ein Risikofaktor für verschiedene Krebserkrankungen.
Die Belastung des Bewegungsapparates mit daraus resultierender Gelenkschädigung führt zu Immobilität und Verminderung der Lebensqualität.

Die Behandlung von Übergewicht und Adipositas beinhaltet sinnvollerweise eine Kombination aus langfristiger Umstellung der Ernährungsgewohnheiten und vermehrter körperlicher Aktivität. Hierbei sind immer die individuellen Gegebenheiten (Begleiterkrankungen, Bewegungseinschränkungen) zu berücksichtigen.
Wir beraten Sie gerne.

(1) Nationale Verzehrs Studie II ,Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, 2008