Rauchen

Jährlich sterben weltweit etwa 6 Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens. Diese Zahl wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Jede einzelne Zigarette verkürzt das Leben um 25 bis 30 Minuten. Das Rauchen ist damit die häufigste vermeidbare Ursache für einen frühen Tod.

Im Jahr 2007 starben etwa 110.000 Menschen (13 % aller Todesfälle) in Deutschland an den direkten Folgen des Rauchens, etwa 3.300 Menschen an den Folgen des Passivrauchens. Auch das Passivrauchen geht mit einem deutlich erhöhten Risiko für Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher.
Die direkten Krankheitskosten (Behandlung und Pflege) und die indirekten Krankheitskosten (volkswirtschaftliche Schäden durch Erwerbsunfähigkeit, Arbeitsausfälle und vorzeitige Todesfälle) des Rauchens werden in Deutschland auf jährlich 21 Milliarden Euro geschätzt.

Zirka 40 % dieser Krankheitskosten sind auf tabakbedingte Krebserkrankungen, ein Drittel auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie etwa ein Viertel auf Atemwegs-Erkrankungen zurückzuführen.
Tabakrauch enthält mehr als 4000 Inhaltsstoffe, von denen mehr als 50 als möglicherweise krebserregend bekannt sind. So ist das Rauchen für bis zu 95 aller Fälle von Lungenkrebs im Alter zwischen 35 und 69 Jahren und für bis zu 45 % aller Krebstodesfälle überhaupt verantwortlich.

Durch das Rauchen steigt der Sauerstoffbedarf des Herzens an, gleichzeitig kann das Blut aber nur weniger Sauerstoff transportieren. Blutplättchen lagern sich vermehrt an die Wand der Blutgefäße an, was zur Verengung des Gefäßes führen kann. So kommt es zu einem Sauerstoffmangel des Herzmuskelgewebes mit den möglichen Folgen Herzinfarkt und Herzrhythmusstörungen.

Rauchen erhöht somit das Risiko für Durchblutungsstörungen des Herzens auf das Doppelte (bei mehr als 20 täglich gerauchten Zigaretten auf des Drei- bis Vierfache) und führt zu einem vierfach erhöhten Risiko, am plötzlichen Herztod zu versterben. Das Rauchen ist für mehr als 50 % der Herzinfarkte im frühen Lebensalter (unter 45 Jahren) verantwortlich. Bei über 80 % dieser Patienten ist das Rauchen der einzige nachweisbare Risikofaktor.
Auch das Passivrauchen erhöht das Herzinfarkt-Risiko deutlich: Wer wöchentlich mehr als 21 Stunden Zigarettenrauch ausgesetzt ist, hat ein um 60 % erhöhtes Risiko.

Die suchterzeugende Wirkung von Nikotin entspricht in etwa der von Kokain oder Morphin. Daher ist bei der Raucherentwöhnung ein strukturiertes Konzept erforderlich. Wir beraten Sie gerne über entsprechende Möglichkeiten vor Ort. Wichtigste Voraussetzung einer erfolgreichen Raucherentwöhnung ist allerdings der Wille des Rauchers, mit dem Rauchen aufzuhören.

In diesem Zusammenhang ein Wort zur sogenannten E-Zigarette, bei der eine Nikotinlösung eingeatmet wird: Der Konsum von E-Zigaretten, die derzeit stark beworben werden, ist wegen des enthaltenen Suchtstoffs und Nervengifts Nikotin sowie unbekannter Inhaltsstoffe mit deutlichen Gesundheitsrisiken verbunden.
Wegen dieser Risiken warnen sowohl die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, das Bundesamt für Risikobewertung und das deutsche Krebsforschungszentrum vor der E-Zigarette. Zur Tabakentwöhnung ist dieses Produkt nicht geeignet, da die E-Zigarette die Nikotinsucht aufrecht erhält und lediglich eine andere Form des Rauchens darstellt.

Weiterführende Informationen unter:
www.drogenbeauftragte.de